Wanderungen in der Chã das Caldeiras

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Die Chã das Caldeiras vor dem Ausbruch 2014

Der Kraterkessel Chã das Caldeiras und der Vulkankegel Pico do Fogo (2829m ü. NN) gehören zu den beeindruckendsten Naturerlebnissen auf Cabo Verde. Eine Besteigung des Pico erfordert ein gewisses Maß an Trittsicherheit, Kondition und Schwindelfreiheit und sollte nur mit einem einheimischen Führer unternommen werden. Die offiziellen “Guides” haben eine Grundausbildung und ein Sicherheitstraining für ihre Aufgabe erhalten.

Durch den Vulkanausbruch vom 23.11.2014 hat sich die Situation in der Chã das Caldeiras grundlegend geändert. Grosse Teile des Kraterkessels wurden von Lava überflutet und die touristische Infrastruktur wurde weitgehend zerstört. Mittlerweile wurde vieles in veränderter Form wieder aufgebaut und es werden geführte Wanderungen von den Reiseanbietern und von den lokalen Agenturen angeboten. Dort werden auch Übernachtungsmöglichkeiten vermittelt, die wieder in vielfältiger Formbestehen.

Die Besteigung des Pico beginnt man am besten in der Morgendämmerung, um nicht in die Mittagshitze zu geraten. Dann kann es zwar noch etwas kühl sein, aber damit ist es vorbei, wenn die Sonne über den Kraterrand scheint. Ihr ist man in den nächsten Stunden ohne Chance auf Schatten ausgesetzt. Kopfbedeckung, leichtes T-shirt, Sonnencreme und viel Wasser (2 bis 3 Liter pro Person) gehören zur Grundausstattung, genauso wie Schuhe, die für Geröllfelder geeignet sind.

Der Aufstieg dauert je nach Kondition 2,5 bis 4 Stunden, dann steht man an dem kreisrunden Kraterrand und blickt  in den 180m tiefer gelegenen Vulkankessel, in dem sich die Führer in Steinschrift verewigt haben. Der Panoramablick über die Insel und den Atlantik ist faszinierend und bei guter Sicht schaut man auf die Inseln Brava und Santiago herab.

Runter geht’s über Aschefelder, in denen man bis zu den Waden versinkt - trotzdem ist der Abstieg nicht so anstrengend, man kommt am besten in langen Sprüngen voran und ist in weniger als einer Stunde wieder unten.

Körperlich weniger anspruchsvoll ist eine Wanderung im Krater unterhalb der Bordeira. Von Süden kommend beginnt man  sie direkt hinter dem Eingang in die Caldeira am Cova Tina. Man biegt links ab und geht in weitem Bogen am Fuße der steilen Kraterwände bis in den Bereich des früheren Portela.

Beeindruckend sind die Gesteinsformationen der alten Eruptionen und des neuen Vulkanausbruchs und das Farbenspiel in dieser einzigartigen Landschaft. Man sieht Wein- und Obstanbauflächen, die einen wichtigen Wirtschaftszweig in der Chã das Caldeiras darstellen. Da Regenfälle selten sind, gedeihen Wein und Obst hauptsächlich aufgrund der Taubildung in den frühen Morgenstunden.

Innerhalb der Chã gibt es eine Reihe weiterer Wanderungen und Exkursionen, sprechen Sie die Inhaber oder das Personal ihrer Unterkunft an. Die Chã  ist darüberhinaus Ausgangspunkt weiterer Wanderungen nach Mosteiros, Estancia Roque und Cova Figueira, Campanas, auf die Bordeira und weiter nach Miguel Gonçalves. Diese Wanderungen werden hier gesondert beschrieben.


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PORTELA - PICO - PORTELA

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KRATEREINGANG - PORTELA